Bereits zum 327. Mal fand am 07. September 2021 die Fußwallfahrt der Marianischen Bruderschaft von Kottenheim zur Gnadenkirche nach Kamp-Bornhofen statt. Ziel ist das Gnadenbild der schmerzhaften Gottesmutter.
Um dieses Gnadenbild ranken sich verschiedene Legenden. Bereits aus dem Jahre 1298 aufgefundene Schriften sprechen erstmals das wundertätige Gnadenbild an. Die Verehrung des Marienbildes in Bornhofen begründet sich auf die damit nachgesagten wunderbaren Heilungen von Gläubigen in ihren körperlichen und geistigen Anliegen. Zeugnis dieser Heilungen sind die heute noch in der Gnadenkapelle zu sehenden Votivtafeln als Ausdruck von Dankbekundungen.
Die Kottenheimer Gläubigen legen auf der Pilgerreise von ihrem Heimatort zu Fuß eine Wegstrecke von mehr als 38 km zurück.
Die Wallfahrt begann mit einem Pilgeramt um 5.30 Uhr in Kottenheim. Der scheidende Pastor Ralf Birkenheier zelebrierte das Pilgeramt und sendete die Pilger mit Gottes Segen auf den Weg. Vor 13 Jahren zelebriert Pastor Ralf Birkenheier erstmals das Pilgeramt, damals noch nicht offiziell in „Amt und Würden“. Seit dem begleitet er die Wallfahrt und feierte einige Male die heiligen Messen und Andachten mit den Pilgerinnen und Pilgern. Er verabschiedete sich von der Wallfahrt, zumindest in seiner Funktion als „Oberhirte“ der Pfarreiengemeinschaft, von den Pilgerinnen und Pilgern, bleibt aber als glühender Verehrer der Gottesmutter der Bruderschaft immer freundschaftlich verbunden.
An dem Treffpunkt am Friedhof in Kottenheim wurden 50 Pilgerinnen und Pilger von den vier Brudermeistern begrüßt. Nach einem ersten gemeinsamen Gebet wurde im Morgengrauen nach Bornhofen aufgebrochen.
Im letzten Jahr konnte wegen der coronabedingten Auflagen die Wallfahrt nicht in der gewohnten Art stattfinden. Ähnlich wie in den Zeiten großer Not und Bedrohungen durch Krieg und Krankheiten, gingen die vier amtierenden Brudermeister stellvertretend für die Pilgerinnen und Pilger den Weg. Umso erfreulicher war es, dass in diesem Jahr die Wallfahrt fast in der gewohnten Form durchgeführt werden konnte.
Aufgrund der aktuellen Pandemielage wurde streng darauf geachtet, dass sich alle Pilgerinnen und Pilger in eine Liste eingetragen haben. Es war das Ziel der Brudermeister, eine für alle sichere Wallfahrt durchzuführen. Alle sollten gesund und wohlbehalten von der Wallfahrt zurückkehren und es auch danach auch bleiben. Dieses ist gelungen. Auch dafür dankten nach der Ankunft in Bornhofen die Brudermeister der Gottesmutter.
Unterwegs schlossen sich noch weitere Pilger der Wallfahrt an.
Die erste Rast und Frühstückspause wurde in Polch im „Alten Bahnhof“ bei Kaffee und belegten Brötchen eingelegt, bevor es gegen 8.45 Uhr weiter in Richtung Kalt ging.
In diesem Jahr gab es eine Neuerung. Da das Wetter mitspielte, konnte ein Open-Air-Frühstück angeboten werden. Vielen Dank an Björn Schmitz vom dortigen Imbiss am „Alten Bahnhof“, der dieses ermöglicht hat.
Mit vollem Glockengeläut begrüßte uns der Küster der Kirche in Kalt, als die Prozession mit Kreuz und dem entrollten Wallfahrtbanner, betend und singend in den Ort einzog. Ein Zeichen der besonderen Verbundenheit der Wallfahrer mit den Menschen in Kalt deren Anliegen und Gebete sie mit nach Bornhofen nehmen.
Am Kappelchen in Kalt wurde die Wallfahrt, wie auch den Jahren zuvor, von Bürgerinnen und Bürgern aus Kalt zu einer Stärkung erwartet. Vielen Dank an Frau Propstfeld und ihrem Sohn, die das ermöglicht haben. Dort konnte etwas Kraft gesammelt werden bevor der Weg fortgesetzt wurde. Es ist übrigens kein Gerücht, dass einige Pilgerinnen und Pilger unter anderem wegen der kredenzten „Nussecken“ überhaupt den anstrengenden Pilgerweg auf sich nehmen.
An der schön gelegenen Marienkapelle oberhalb von Löf wurde kurz inne gehalten und der „Engel des Herrn“ gebetet.
Nachdem die Mosel bei Löf überquert war, wurde in Alken bei den dortigen Schützen zum nunmehr 32. Mal bei Kuchen und Würstchen Mittag gemacht, ehe es um 13.30 Uhr nach Pfaffenheck mit Gebet und Gesang den Berg hinauf ging.
Eine Neuerung hielten die Brudermeister in diesem Jahr für die Pilger bereit. Ein neuer Pilgerstein mit Richtungsanzeige. An der Abzweigung nach Pfaffenheck gingen in der Vergangenheit immer mal wieder vor- oder nachrückende Pilgerinnen und Pilger verloren, da die Abzweigung nicht eindeutig erkennbar ist. Mit diesem Pilgerstein ist die Wallfahrt wieder ein Stück sicherer geworden.
Nach kurzer Rast an der Kirche in Pfaffenheck überquerten wir die Autobahn 61, ehe es über die „Himmelsleiter“ hinunter nach Boppard ging. Noch im Bopparder Wald luden die Brudermeister die Pilger nochmals zum kurzen Innehalten und einem Gebet ein.
In Boppard angekommen bestiegen dann insgesamt 54 Personen ein Pilgerschiff, das uns wohlbehalten nach Bornhofen übersetzte.
Am Schiffsanleger von Bornhofen wurden wir wieder von vielen Freunden und Bekannten erwartet und zogen gemeinsam in die Pilgerhalle zur Dankandacht ein.
Da die Amtszeit eines jeden Brudermeisters 4 Jahre beträgt wurde der Tradition folgend, auf der Rheinüberquerung von Boppard nach Bornhofen ein neuer Brudermeister gefunden und gewählt.
Für den nunmehr ausscheidenden Brudermeister Markus Ott, wurde Marc Bell-Schäfgen zum neuen Brudermeister gewählt und ernannt. Die Pilgerinnen und Pilger gratulierten Marc Bell Schäfgen herzlich zur Wahl und wünschten ihm viel Glück für seine Zeit als Brudermeister.
Dem scheidenden Brudermeister Marcus Ott dankte der neue erste Brudermeister Christoph Kranz im
Namen der Bruderschaft und allen Mit-Pilgerinnen und Pilgern für die letzten 5 Jahre seines Dienstes in der Bruderschaft. Pandemiebedingt betrug die Amtszeit ein Jahr mehr, was mit besonderen
Herausforderungen an Organisation und Kommunikation verbunden war. So war gewährleistet, dass der Tradition folgend, mindestens vier Brudermeister die Wallfahrts-Tradition sicherstellen
konnten.
Zum Gottesdienst am Morgen fanden sich wieder eine Vielzahl von Gläubigen auch aus Kottenheim in Bornhofen ein.
Gemeinsam mit allen Pilgerinnen und Pilgern wurde dann um 10.00 Uhr ein Dankgottesdienst in der Wallfahrtskirche gefeiert. Die Gestaltung des feierlichen Hochamtes übernahm Kaplan Christian Kossmann aus Mendig, der aktuell im Saarland eingesetzt ist und der es sich nicht nehmen ließ, mit den Pilgerinnen und Pilgern vor dem Gnadenbild zu beten. Die Brudermeister übernahmen dabei den Messdiener-Dienst.
Traditionell führte der zweite Brudermeister die Pilger nach dem Gottesdienst über den Trittsicherheit erfordernden Felsaufstieg hinauf zur Burg Liebenstein. Hier konnte sivch bei herrlichstem Wetter und regional typischen Gerichten von dem anstrengenden Aufstieg erholt werden. Hierbei wurde auch ein besonderes Gericht auf der Speisekarte durch den Wirt, Herrn Nickenig, angeboten: „Der Kottemer“. Ein Sülzgericht mit Bratkartoffeln und Remouladensoße. So hinterlässt die Wallfahrt überall nachhaltig kulinarische Spuren.
Um 15.00 Uhr hielten wir dann noch eine kurze Andacht, die Pater Eryk von den Franziskanern des Wallfahrtklosters feierlich gestaltete und uns mit dem großen sakramentalen Segen auf den Heimweg schickte. Per Bus ging es dann für die Pilgerschar wieder zurück zum Kottenheimer Bahnhof.
Dort wurde die Pilgergruppe von der Gemeinde, den Messdienern und Kaplan Dominik Lück erwartet. In einer feierlichen Prozession ging es dann in die Pfarrkirche. Eine Dankandacht mit großem Segen beendete schließlich die Wallfahrt. Traditionell wurden dem Kaplan mitgebrachte blaue und weiße Trauben überreicht als Gruß aus den Weinbergen rund um Bornhofen.
Die gesegneten Bornhofen-Wecken wurden schon sehnlichst von den Gläubigen erwartet. Diese wurden dann durch die Brudermeister ausgegeben. Dabei wurden auch Wecken für diejenigen mitgenommen, die nicht persönlich an der Dankandacht teilnehmen konnten. So bleiben diese mit der Wallfahrt eng verbunden.
Die Brudermeister Christoph Kranz, Simon Kaiser, Matthias Hoffmann und Marc Bell-Schäfgen laden bereits jetzt herzlich zur 328. Wallfahrt am 7. und 8. September 2022 ein und würden sich wieder über zahlreiche Teilnehmer freuen.
Aktuelle Informationen und viele Fotos zur Bornhofen-Wallfahrt finden sich auf der Homepage der Marianischen Bruderschaft, die dankenswerterweise weiterhin von Altbrudermeister Marcus Ott betreut wird: www.bornhofenwallfahrtkottenheim.de Zudem lohnt sich ein Klick auf die Seite des Klosters Bornhofen: www.wallfahrtskloster-bornhofen.de
Ansprache zur diesjährigen Bonrhofenwallfahrt
Lieber Herr Pastor Birkenheier,
liebe Pilger, Brudermeister, liebe Kinder und Mitchristen,
in diesem Jahr ist vieles anders. Aufgrund der diesjährigen Pandemie und den damit verbundenen hohen Auflagen im Bezug auf die Hygiene und den gesundheitlichen Risiken, konnte eine Wallfahrt, so wie es sie schon viele hundert Jahre in Kottenheim gibt, nicht durchgeführt werden.
In dieser Entscheidung, die uns nicht leicht fiel, wurden wir bestärkt durch die Tatsache, dass das Gemeinschaftserlebnis Bornhofenwallfahrt, mit Abstandsbestimmungen von 3 Metern, Teilnahmebeschränkungen von Gottesdiensten etc. und dem faktisch gegebenen Ausschluss von Risikogruppen nur schwer vorstellbar ist.
Wir sind der Auffassung, dass eine Wallfahrt niemanden ausschließen sollte. Eine Wallfahrt faktisch nur für die "Jungen“, „Fitten“ und „Nicht-Risikogruppen“ entspricht unserer Ansicht nach nicht dem Gemeinschaftsgedanken, der unsere Wallfahrt seit über 300 Jahren prägt.
Um die Tradition zu wahren, haben wir vier amtierenden Brudermeister uns auf den Weg zur schmerzhaften Mutter Gottes gemacht. Die Anliegen, welche an uns herangetragen wurden, haben wir mitgenommen und mit Pater Erik gebetet.
Es haben sich auch private Gruppen gefunden, welche den Weg nach Bornhofen aufgenommen haben.
Mit dieser feierlichen Messe/ Andacht geht die 326. Fußwallfahrt der Marianischen Bruderschaft von Kottenheim zur Gnadenkirche nach Kamp-Bornhofen für dieses Jahr zu Ende.
Als 1. Brudermeister ist es meine Aufgabe über den Verlauf der Wallfahrt zu berichten.
Wir Brudermeister haben uns um 5:15 Uhr vom Friedhof in Kottenheim auf den über 40km langen Fußweg zum Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes nach Bornhofen aufgebrochen.
Unterwegs hatten wir viele schöne Begegnungen mit Mitmenschen aus verschiedenen Orten und Wegstrecken, die sich nach uns erkundigt haben. Sie haben uns auf unseren Weg bestärkt und uns alles Gute gewünscht.
An der schön gelegenen Marienkapelle oberhalb von Löf wurde kurz inne gehalten und der „Engel des Herrn“ gebetet.
Die Mosel bei Löf überquert und in Alken eine kurze Pause eingelegt um Kraft für den Weg nach Pfaffenheck zu sammeln.
Nach kurzer Rast an der Kirche in Pfaffenheck überquerten wir die Autobahn 61, ehe es über die „Himmelsleiter“ hinunter nach Boppard ging.
In Boppard angekommen, haben wir dann die Fähre über den Rhein genommen und Peter Spurzem hat uns auf der anderen Seite aufgenommen und nach Kamp Bornhofen mitgenommen. Vielen Dank nochmals.
Pater Erik hat uns dann persönlich in der Marienkirche empfangen und uns den Segen erteilt.
Da wir in diesem Jahr offiziell keine Wallfahrt durchgeführt haben, konnte auch kein neuer Brudermeister gewählt werden. So freue ich mich darauf im nächsten Jahr meinen Stab an einen neuen Brudermeister übergeben zu dürfen.
Lieber Pastor Ralf Birkenheier, es ist eine gelebte Tradition, dass die amtierenden Brudermeister als Zeichen des Glaubens und der Verbundenheit zur katholischen Kirche von ihrer beschwerlichen Pilgerreise dem Pfarrer Weintrauben mitbringen.
Dies haben wir getan und bereits an Sie überreicht.
Wir wünschen uns für das kommende Jahr, dass die 327. Fußwallfahrt nach Bornhofen, wie gewohnt oder mit neuen Konzepten durchgeführt werden kann, so dass jeder die Möglichkeit hat, wieder daran teilzunehmen.
Zum Schluss bedanke ich mich Namen der Brudermeister für die breite Akzeptanz und Solidarität zu unserer Entscheidung, sowie bei allen Beteiligten zur Umsetzung und Durchführung der heiligen Messe heute Abend.
Abschließend noch ein kleiner Hinweis:
Ein Bericht und aktuelle Fotos finden Sie in den nächsten Tagen im Internet unter www.Bornhofenwallfahrtkottenheim.de.
Wir, die Brudermeister, laden Sie bereits heute auf das herzlichste zur nächsten Fußwallfahrt (327) ein.
Vielen Dank.
MO 30.11.20
Dank weiterer gemeinsamer Spende eines amtierenden und ehemaligen Brudermeisters prägt ein zusätzlicher Pilgerstein nunmehr den Wegverlauf von Kottenheim nach Kamp
Bornhofen. Bewußt wurde als Aufstellort die Nähe zur Schützenhalle in Alken gewählt, denn seit Jahren ist es liebgewordene Tradition, dass dort von den Schützen des örtlichen Vereins das Mittagsessen
zubereitet wird und die Pilger dort verköstigt werden.
Einen lieben Dank an die beiden Spender und Dank auch wieder den Stein schaffenden Kottenheimer Steinmetz.
Foto wird nachgereicht
fdR HB 13.08.2019
Kottenheimer pilgerten zum 324. Mal nach Bornhofen zum Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes
Die traditionsreiche Fuß-Wallfahrt begann wie in jedem Jahr am 07. September, dem Tag vor dem Hochfest „Maria Geburt“, frühmorgens halb sechs in der heimatlichen Pfarrkirche St. Nikolaus in Kottenheim.
Pastor Ralf Birkenheier feierte mit den Gläubigen
das Pilgeramt und sandte sie anschließend mit Gottes Segen auf den Weg.
Die vier amtierenden Brudermeister der „Marianischen Bruderschaft Kottenheim“ durften anschließend am altbekannten Treffpunkt
am Friedhof zahlreiche Pilgerinnen und Pilger begrüßen. Besonders freute man sich auch in diesem Jahr wieder über einige "Erstpilger", die sich der traditionsreichen Wallfahrt
anschlossen.
Um 6:20 Uhr startete dann mit dem ersten gemeinsamen Gebet aus dem Pilgerbuch bei
trockenem Wetter die ca. 42 Kilometer lange Fußwallfahrt zum Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes nach Bornhofen. Der 1. Brudermeister, in diesem Jahr war dies Alexander Drefs, gab mittels
Brudermeisterstab dann das Signal für das Beten des ersten Rosenkranzes, dem noch viele weitere bis zum Ziel folgen sollten.
Die 1. Wegstrecke führte den Pilgerzug über Hausen und Nettesürsch bis nach Polch.
Nachdem sich in Hausen noch weitere Pilger der Wallfahrt angeschlossen haben, wurden am Hausener Viadukt 75 Pilger gezählt, die mit auf dem Weg waren.
Die erste Rast und Frühstückspause haben wir -
wie bereits im vergangenen Jahr - in Polch im Alten Bahnhof eingelegt, wo man sich mit Kaffee und belegten Brötchen für den weiteren Weg stärken konnte.
Der Weg führte uns dann weiter über das Maifeld. An einer alten, kleinen Kapelle am Wegesrand zwischen Polch und Gappenach
wurde dann kurz innegehalten und Brudermeister Christoph Kranz gab einen "Impuls" für den weiteren Tag.
Bei der nächsten kurzen Rast in Kalt wurde die Pilgerschar am „Kalter Kappelchen“ wieder vom Kalter Ortsbürgermeister Willi
Probstfeld mit Kaffee, kühlen Getränken und frisch gebackenen Nussecken zu einem kleinen Imbiss erwartet - eine mittlerweile lieb gewonnenen Tradition und willkommene Stärkung.
Auf dem weiteren Weg wurde oberhalb von Löf an
der einsam am Waldrand gelegenen „Kehrkapelle“ kurz nach halb zwölf Uhr innegehalten und gemeinsam der „Engel des Herrn“ gebetet, ehe es durch das kühle Nachtigallental hinunter zur Mosel
ging.
Über die Moselbrücke in Löf erreichte man dann die schmucke Ortschaft Alken auf dem rechten Moselufer.
Dort wurden die Pilger - wie nun schon seit 29 Jahren - durch die Alkener Schützengesellschaft mit „Äerwessopp unn
Wühschtsche“, aber auch mit Kaffee und Kuchen oder dem ein oder anderen Kaltgetränk, bewirtet. Trotz Terminhatz traf auch Pastor Birkenheier rechtzeitig ein, um zu Beginn der Mittagspause einen
weiteren neuen Pilgerstein einzusegnen, der gegenüber dem Alkener Schützenhaus aufgestellt ist.
Nach der Pause in gewohnt herzlicher Atmosphäre
machte man sich betend und singend auf den steilen Anstieg entlang des ruhig vor sich hin plätschernden Alkener Bachs bis hinauf nach Pfaffenheck. Dabei schallte neben Rosenkranz und Vaterunser auch
das ein oder andere Kottemer Heimatlied durch den Wald.
Nach kurzer Pause an der Kirche in Pfaffenheck überquerte man die Autobahn 61.
Ehe es hinunter in Richtung Bopparder Wald und
vorbei am „Roten Kreuz“ ging, luden die Brudermeister die Pilger auf dem großen Wanderparkplatz nochmals zum kurzen Innehalten und einem Gebet ein.
Darauf folgte dann der steile Abstieg bis hinunter ins Mühltal, wo am Fuße der "Bopparder Himmelsleiter" die letzte
planmäßige Rast eingelegt wurde. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer durch das Mühltal bis zum Schiffsanleger am Bopparder Rheinufer.
Dort angekommen, wurde, begleitet vom ersten,
dafür aber umso heftigeren, Regenguß des Tages, das bereits am Anleger bereitstehende Pilgerschiff „Rheinkrone“ bestiegen und in 25-minütiger Fahrt an Kamp vorbei bequem bis nach Bornhofen
übergesetzt.
Die Brudermeister waren froh, daß trotz des witterungsbedingt geringen Wasserstandes des Rheins problemlos in Bornhofen
angelandet werden konnte. So brauchte man nicht auf Plan B zurückgreifen. Man hatte schon befürchtet, die Pilger einzeln oder in Kleingruppen mit dem Ruderboot übersetzten zu müssen, natürlich -
Ehrensache - mit den Brudermeistern an den Riemen.
Am Schiffsanleger von Bornhofen wurden die Wallfahrer von einer Vielzahl von Freunden und Bekannten, sowie Pater Eryk aus dem Kloster Bornhofen erwartet, die die letzten Meter bis zur Pilgerhalle und zum Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes mit zurücklegten, begleitet von feierlichem Glockengeläut und dem 2. und gleichzeitig letzten Regenguss des Tages.
Die aktive Amtszeit eines Kottenheimer Brudermeisters beträgt 4 Jahre. Der Tradition folgend wurde auf der Rheinüberquerung von Boppard nach Bornhofen aus der Mitte der männlichen Pilger ein neuer Brudermeister gewählt.
Für den ausscheidenden Brudermeister Alexander
Drefs wurde Simon Kaiser zum neuen Brudermeister berufen.
Die Übergabe des Pilgerstabes erfolgte dann nach der Ankunft in Bornhofen im Rahmen der kurzen feierlichen Dankandacht, die
von Diakon Andreas Hammes aus Boppard in der großen Pilgerhalle gehalten wurde. Die Wallfahrtskirche konnte in diesem Jahr wegen der Generalsanierung leider nicht genutzt werden. Neuer 1.
Brudermeister wurde turnusgemäß Martin Hoffmann.
Der älteste Fußpilger, der die ganze Strecke
mitging, war in diesem Jahr 81 Jahre, der Jüngste 20 Jahre
29 Wallfahrer - darunter drei der derzeit amtierenden, sowie einige "Alt-Brudermeister" der vergangenen Jahre - übernachteten in Bornhofen. Damit setzt sich ein seit einigen Jahren anhaltender
erfreulicher Trend fort. Die Pilger verbrachten nach einem gemeinsamen Abendessen einen gemütlichen Abend in einem Bornhofener Lokal. Dort klang der anstrengende Tag in fröhlicher Stimmung mit dem ein oder anderen "Kottemer Lied" aus.
Am nächsten Morgen, dem 08. September, dem Fest Maria Geburt, waren alle bis auf den ein oder anderen Muskelkater wieder
„fit“.
Nachdem die Buspilger und auch der am Vortag neu gewählte Brudermeister Simon Kaiser aus Kottenheim pünktlich eingetroffen waren, zelebrierte Kaplan Dominic Lück in der Pilgerhalle das festliche Hochamt, diesmal unterstützt von zwei Lektoren und sechs Messdienern aus den Reihen der Brudermeister und Pilger.
Zu einer weiteren, schönen Pilger-Tradition der
Kottenheimer gehört es, das Mittagessen auf Burg Liebenstein einzunehmen, der höchstgelegenen Burg am Mittelrhein. Hier verbrachte man im sonnigen, wenn auch etwas windigen, Burggarten ein paar
schöne Stunden.
Aber natürlich wurden auch die Pilger-Pflichten nicht vergessen! Um 15:00 Uhr fand der Aufenthalt am Wallfahrtsort mit einer
von Pater Eryk gehaltenen feierlichen Andacht sein Ende.Anschließend brachte der Bus die Wallfahrer dann
zurück nach Kottenheim. Am heimischen Bahnhof versammelten sich bereits vor 18:00 Uhr viele Bürger, um die Pilger willkommen zu heißen.
In feierlicher Prozession, angeführt von einer
Schar von Messdienern mit Kreuz und Fahnen, und Marienlieder singend, ging es dann Richtung Pfarrkirche.
Mächtig klangen Orgeltöne durch das Gotteshaus und alle Glocken läuteten, als die Gläubigen in die Kirche
einzogen.
Mit einer von Leo Thömmes gehaltenen Wortgottesfeier ging dort die 324. Bornhofenwallfahrt zu Ende.
Der neue 1. Brudermeister, Martin Hoffmann, berichtete in einer kurzen Ansprache über den Verlauf der Wallfahrt und
überreichte Herrn Thömmes anschließend zum Dank je eine mitgebrachte rote und weiße Traubenrebe. Auch dies ist eine langjährige Pilger-Tradition, die natürlich weiterhin von der Bruderschaft in Ehren
gehalten wird, ebenso wie die süßen „Bornhofen-Wecken“, die die Brudermeister nach der Segnung mit Weihwasser an Klein und Groß verteilten.
Die Brudermeister Martin Hoffmann, Marcus Ott, Christoph Kranz und Simon Kaiser laden bereits jetzt herzlich zur 325. Wallfahrt am 07. und 08. September 2018 (Samstag/Sonntag) ein und würden sich wieder über zahlreiche Teilnehmer freuen.
Ein besonderer Dank der Bruderschaft gilt allen Personen, die diese traditionsreiche Wallfahrt, in welcher Form auch immer, unterstützen. Sei es als Geistliche bei der Gestaltung der Gottesdienste und Andachten, als Mitpilger, als „Fahrdienst“, als Spender und Förderer, etc.
Martin Hoffmann, 1. Brudermeister
HB 28.09.2018
Neuer Pilgerstein aus Basaltlava
Dank eines hervorragenden Einfalls und der Spende von 2 aktiven Brudermeistern wurde am 02.09.2017 am Kottenheim
Friedhof ein Pilgerstein aus Balsalt aufgestellt.
Dieser als Zeugnis einer traditionellen Wallfahrt gedachte Basaltstein wurde durch den Kottenheimer Steinmetz Ralf Bell-Schäfgen geschaffen.
Ab diesem Jahr wird man sich dort von den Pilgern zum Beginn der Wallfahrt treffen und zuvor gemeinsam ein Gebet sprechen.
Ein herzliches Dankeschön an die Spender und den Künstler.
fdR 05.09.2017 HB
Bereits am 04.08.2017 wurde an der Kapelle in Kalt ein Gedenkstein, erinnernd an die Pilger der Marianischen Bruderschaft
aus Kottenheim aufgestellt.
Seit Jahren findet an dieser Kapelle eine kurze Vesperrast statt, die frische Kräfte für den weiteren Weg hinunter zur Mosel mobilisiert.
Der Stein wurde vom Kalter Steinmetz Franz-Josef Esch aufgrund Initiative und Spende von 2 aktiven Brudermeistern geschaffen.
Den Beteiligten für die Idee, Umsetzung und Gestaltung einen herzlichen Dank.
fdR 05.09.2017 HB
Die fröhliche Wallfahrt
KKG unterstützt die Marianische Bruderschaft
Im vergangenen Jahr - beim alljährlichen "Glühwein am Stein" wurde beim Zusammensein der Mitglieder der Karnevalsgesellschaft 1913/14 e.V. zu einer Spende für die Bruderschaft aufgerufen.
Der im Rahmen dieser Spende eingenommene Betrag speist sich nicht nur aus der Zuwendung der KKG Mitglieder, sondern wurde durch eigene Vereinsmittel zu einem großzügigen "närrischen" Betrag aufgerundet.
Die Spendenübergabe erfolgte durch den Vorsitzenden der KKG Marc Bell-Schäfgen und deren Geschäftsführer Thomas Konrad an die amtierenden Brudermeister.
Einen herzlichen Dank an die Verantwortlichen der KKG und deren Mitglieder für die Spende und die glänzende Idee.